Neben der Mathematik, die ja eher dem Bereich des abstrakten logischen Denkens und mithin dem nicht Gegenständlichen zuzurechnen ist, gilt die Physik als Paradebeispiel einer exakten Wissenschaft. Sie hat zwei Hauptausprägungen: In der Experimentalphysik ist die Physik im Kern ganz ursprüngliche Erfahrungswissenschaft. Die Evidenz dessen, was man unter nachvollziehbaren Bedingungen im klug geplanten Experiment und unbeeinflusst von Vorfestlegungen über die Natur erfährt, ist das, was Eingang findet in den Kanon physikalischen Wissens. In der Theoretischen Physik berühren, ja überschneiden sich physikalisches und mathematisches Denken. Nicht selten in der Geschichte beeinflussten sich das physikalische und das philosophische oder gar theologische Weltbild gegenseitig, Konflikte mit eingeschlossen.
Physikalische Theorien, also modellhafte Vorstellungen davon, wie die Natur in dieser oder jenen Sache „funktioniert“ sind und bleiben Theorien so lange, bis es gelingt, sie in geeigneten Experimenten zu bestätigen oder zu widerlegen. Jüngstes und grandioses Beispiel: Gravitationswellen. Von Albert Einstein im Zuge der allgemeinen Relativitätstheorie vor mehr als 100 Jahren vorhergesagt und in 2016 erstmals im Experiment nachgewiesen.
Selbstredend soll hier nicht der Versuch unternommen werden, das unglaublich breite Spektrum physikalischer Teildisziplinen darzustellen, noch weniger wäre es möglich, die Tiefe physikalischen Wissens auch nur annähernd auszuleuchten. „Wir stehen auf den Schultern von Giganten“, soll schon Newton gesagt haben. Mit und nach ihm ist diese Menschenpyramide ins Kolossale weiter gewachsen. Es ist dem Einzelnen heute nicht mehr möglich, das gesamte physikalische Wissen in sich zu vereinen, wie das zu Newtons Zeiten noch denkbar war.
Auf den Untermenüpunkten Astronomie, Kosmologie, Relativitätstheorie und Schwingungen wird auf einige spezielle Punkte eingegangen, auch dies selbstredend nicht erschöpfend sondern eher exemplarisch.